Das Kantonsspital Uri (KSU) konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinn in der Höhe von 343'000 Franken erwirtschaften. Dieses Ergebnis ist mit Blick auf die ungünstigen Rahmenbedingungen erfreulich.
Seit dem 1. Januar 2019 werden am KSU verschiedene Behandlungen und Untersuchungen an Blutgefässen, Händen, Füssen und Knien ambulant durchgeführt. Diese vom Bund erlassenen Vorgaben hatten zur Folge, dass die Zahl der stationären Eingriffe am KSU um 124 Fälle zurückging, was sich entsprechend negativ auf die Ertragszahlen auswirkte. Auch führte die ausbleibende Grippewelle im vergangenen Jahr zu deutlich weniger Spitalaufenthalten. Insgesamt nahm die Zahl der stationären Austritte gegenüber dem Vorjahr um 424 Fälle oder 9.8 Prozent ab, was in einem Minderertrag von 2.275 Mio. Franken resultiert. Auf der anderen Seite führte das starke Plus bei den ambulanten Behandlungen zu Mehrerträgen in der Höhe von 1.317 Mio. Franken. Ebenso beim übrigen Betriebsertrag konnte deutlich zugelegt werden, unter anderem durch den Verkauf von Mahlzeiten an Dritte oder durch höhere Überschussbeteiligung auf Versicherungen. Schliesslich führte ein striktes Kostenmanagement gegenüber dem Vorjahr zu einem Minderaufwand von 961'000 Franken, so dass das Unternehmensergebnis positiv ausfällt.
Der operative Gewinn beträgt 4.796 Mio. Franken oder 7 Prozent. Damit kann die bestehende Infrastruktur über Abschreibungen amortisiert und über die Nutzungsgebühr bezahlt werden. Bis zum Bezug des Neubaus ist allerdings eine Marge von 10 Prozent anzustreben, damit das KSU langfristig wettbewerbsfähig bleibt und nachhaltig in Infrastruktur, Digitalisierung, neue Geschäftsmodelle und medizinische Innovationen investieren und damit die höhere Nutzungsgebühr bezahlt werden kann. Der Neubau bringt jedoch nicht nur eine höhere Nutzungsgebühr mit sich, sondern ebenso die Möglichkeit, die Betriebsabläufe zu optimieren. Der Spitalrat und die Spitalleitung haben deshalb zahlreiche Projekte lanciert, mit welchen die wirtschaftliche Situation nachhaltig verbessert werden kann. Zudem sind die anhaltend tiefen Zinsen auf dem Kapitalmarkt sowie die Investitionen in hochwertige Baumaterialen weitere Gründe, weshalb Spitalrat und Spitalleitung positiv in die Zukunft blicken.
Im vergangenen Jahr war die Axenstrasse während längerer Zeit gesperrt. Für jeweils wenige Stunden war auch die A2 zwischen Luzern und Altdorf nicht passierbar. Solche Situationen verdeutlichen, warum im Jahr 2017 rund 87 Prozent der stimmberechtigten Urnerinnen und Urner dem Gesetz über das Kantonsspital Uri zugestimmt haben: Das KSU ist für den Kanton Uri aus medizinischer, gesellschaftlicher und volkswirtschaftlicher Sicht von grosser Bedeutung. So sind im vergangenen Jahr abermals 75 Prozent der Patientinnen und Patienten über den Notfall ins KSU eingetreten. Die vom KSU generierte Wertschöpfung im Kanton Uri betrug rund 60 Mio. Franken. Um dieser Bedeutung gerecht zu werden, müssen hin und wieder Entscheidungen getroffen werden, welche auf den ersten Blick unverständlich sind, aufgrund des stetigen Wandels jedoch unumgänglich sind. Dazu gehören die Auslagerung der spitaleigenen Wäscherei oder die Reduktion der Akutbetten zugunsten einer grosszügigen Tagesklinik. Letztendlich helfen diese Entscheidungen, dass der Kanton Uri auch in Zukunft über eine wirksame, zweckmässige und wirtschaftliche spitalbasierte Grundversorgung verfügt.
Die Bilanz des KSU weist unverändert eine gesunde Struktur auf. Das Eigenkapital konnte um 342'000 Franken auf 7.3 Mio. Franken erhöht werden, bei Aktiven in der Höhe von 21.5 Mio. Franken. Die Liquidität reicht aus, um den kurz- und mittelfristigen Verbindlichkeiten nachzukommen.
Der Neubau bietet die Möglichkeit Betriebsabläufe zu optimieren und so die Wirtschaftlichkeit des Kantonsspitals Uri nachhaltig zu verbessern. © Angel Sanchez
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